Dem Trainer ging am Dienstag gegen Gladbach das Herz auf, der VfL Bochum begeisterte aber beim 2:1 in der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach nicht nur Thomas Letsch.
Das Stadion stand erneut wie der zwölfte Mann hinter der Mannschaft, dadurch konnten auch einige Akteure trotz ihrer Wehwehchen durchhalten. Der Trainer betont: "Viele Spieler gingen am Ende über den Punkt. Wenn man Ivan Ordets bei seinem letzten Kopfball sieht, das war schon fast Slapstick. Eine Mischung aus Krampf und Klärung des Balles. Cristian Gamboa hatte schon in der Pause angedeutet, dass er Probleme hat und es könnte eng werden. Aber sie haben sich durchgebissen. Und das zeigt den Charakter dieser Mannschaft und dass sie fest daran glaubt, in der Liga bleiben zu können."
Auch Innenverteidiger Vasilios Lampropoulos bekam ein extra Lob seines Coaches: "Wir haben uns vorgenommen, mutig in die Partie zu gehen. Wenn Gladbach Platz hat, dann haben sie eine Wucht und sind brutal stark. Wenn ich dann sehe, wie Vasilios Lampropoulos gegen so Spieler wie Marcus Thuram verteidigt, das war große Klasse."
Die Schlussfolgerung von Letsch: "Wenn wir so auftreten, wird es für jede Mannschaft schwer, hier erfolgreich zu sein. Wir haben alle drei Heimspiele gegen sehr starke Gegner gewonnen. So kann es weiter gehen, das nächste Heimspiel ist gegen Hertha BSC und das hat aufgrund der Tabellenkonstellation eine besondere Brisanz."
Schließlich kämpft auch die Hertha um den Klassenerhalt, doch bis zu dieser Partie im Januar 2023 ist noch viel Zeit. Zuvor gibt es am Samstag (15:30 Uhr) den Auftritt beim FC Augsburg, anschließend aufgrund der WM in Katar eine lange Winterpause, die Letsch gelegen kommt, kommen doch verletzte Spieler zurück und kann er in der Vorbereitung seine Vorstellungen akribisch an die Mannschaft weitergeben.
Bisher ist er mit der Entwicklung zufrieden, vor dem Match beim FCA gibt er zu verstehen: "Wer das Spiel gegen Gladbach gesehen hat, der kann sehen, dass wir schon ein gutes Stück vorangekommen sind. Wenn wir die acht Begegnungen sehen, die wir bestritten haben, dann haben wir die Hälfte gewonnen (Auch das Pokalspiel gegen die SV Elversberg gehört zu den acht Partien, Anmerkung der Redaktion). Das ist für den VfL Bochum top, wenn man 50 Prozent der Spiele gewinnt. Die Partien in Stuttgart und beim BVB waren auch ordentlich, zudem waren zwei schlechte Spiele dabei."
Vor allem in der Fremde muss sich der VfL in Zukunft steigern, bisher gingen alle sieben Auswärtsspiele verloren. Letsch: "Wir müssen Konstanz reinbekommen, dass es weniger ganz schlechte Spiele werden und für gute Auswärtsauftritte müssen wir uns belohnen. Aber ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind. Entscheidend ist, die Mannschaft ist total willig und offen."
Dieses Stadion und die Wucht, die hier drin steckt, das ist einzigartig
Thomas Letsch
Und sie schafft es - vor allem zuhause - den Funken überspringen zu lassen. Das führt dazu, dass das Ruhrstadion immer wieder ein echter Hexenkessel ist, von dem Letsch schwärmt: "Dieses Stadion und die Wucht, die hier drin steckt, das ist einzigartig. Es gibt ein paar tolle Stadien in Deutschland, aber das hier in Bochum, das hat einfach was. Ich glaube, dass keine Mannschaft gerne zu uns kommt. Man kann noch so viel erzählen, das muss man spüren. Wenn man dann als Team die Intensität auf den Platz bekommt, zudem diese Verrückten - und das meine ich ausschließlich positiv - hat, die die Mannschaft nach vorne peitschen, das ist schon etwas ganz besonderes." gp / cb